015

Zurück

 

 

Zurück   Mich   Zitat   001   002 003   004  005 006  007 008 009 010 011 012 014 015 016  017

 

 

1.        Tag in Bad Nenndorf  - Anfahrt

 

 

Kur Bad Nenndorf antreten 14:00 Uhr  steht im Text.

Nun bin ich auf die Heilbehandlungen angesetzt.

Doch zuerst kommt die Anfahrt, ich bin bereit.

Leider ist die nicht nah, sondern sehr weit.

 

Ich stehe auf zur Geisterstunde.

Frühstücke zu ungewöhnlicher Stunde.

Koffer und Gepäck hab ich gestern schon verstaut.

Mit meinem Auto bin ich bestens vertraut.

 

Der Regen setzt ein, was soll der Schmarrn.

Das heisst schlechte Sicht auf der Autobahn.

Beim Neufahrner Kreuz ist es gleich passiert.

Die Baustellen-Lichter haben mich falsch dressiert.

 

Ich fahr in die falsche Richtung, lass mich bekehren

Und muss bei der nächsten Ausfahrt wieder umkehren.

Den langsamen Transporter habe ich wieder vor mir.

Bei Lohhof lag er schon weit hinter mir.

 

Kilometer für Kilometer ohne Zeit zu verlieren.

Beim Steigerwald beschließe ich zu pausieren.

Rückenlehne herunter, eingepackt ganz warm.

So schlafe ich schnell ein und träume vom grünen Farn.

 

Der Müllwagen lädt ein – das zerbrochene Glas behende.

Mit dem Schlaf ist es schlagartig zu Ende.

Ich strecke, recke mich und bin ganz schlau.

Im Restaurant bekomme ich heißen Kakao.

 

In der Zeitung war Roberto Blanko, welch Hohn.

Mit seinem durch Seitensprung erzeugten Sohn.

Mich geht das nichts an, Beckenbauer tat es ihm gleich.

So wird die Welt durch Kinder wieder reich.

 

Weiter geht es auf der A vier .

Die Gedanken beschäftigen sich mit mir.

Stimmt nicht, A neun und jetzt A 3

Später biege ich auf die A 7  ein.


 

Zahnpasta, Shampoo hatte ich gestern noch besessen.

Tja das hab ich zum Einpacken  vergessen.

Der prasselnde Regen wird dünner.

Der Verkehr nimmt zu und wird schlimmer.

 

Lastwagen an Lastwagen reihen sich hintereinand'.

Es ist für sie Arbeit, das ist mir bekannt.

370 km die Ausfahrt heisst Fulda, zu früh  das ist doof.

Bei 470 km lockt mich hinaus der Autohof.

 

Auf dem Parkplatz schlafe ich schnell  ein

Beim leuchtenden Vormittag-Sonnenschein.

Big X-tra in USA schmeckt hervorragend, doch hier.

Mehr Pampe, das Fleisch so dünn wie Papier.

 

Ich tanke das Auto auf mit 30 Liter Sprit.

Nach dem Schlafen  (bei 471 km) bin ich wieder fit.

11:11 Uhr zeigt die Uhr, noch 130 km zum Ziel.

Das  ist eigentlich nicht mehr so viel.

 

Die EXPO ist vorbei und jeder fragt jetzt warum.

Stehen die bunt bemalten Häuser leer und  trostlos herum.

Schnellstraßen gibt es bei Hannover genug.

In Bad Nenndorf hält auch ein Zug.

 

Die Kilometer zähl ich zusammen es sind genau.

670 km von München bis zum Rheuma-Kur-Bau.

Fix und fertig komme ich an.

Beim Empfang erhalte ich schon den ersten Plan.

 

Der Arzt wartet, doch er bittet mich noch nicht herein.

Ich sitzt auf dem Stuhl und schlaf einfach ein.

Kommen Sie ruft er ganz laut, sie brauchen nicht bangen.

In der Kur-Menagerie bin ich nun gefangen.

 

Vorher die Straßenkarten, die hab ich schon vergessen.

Mit Lineal und Kuli wird mein Körper neu vermessen.

Zunge heraus und Blutdruck kontrollieren

Ja keine kostbare Zeit verlieren.

 

Im Schwimmbad ist Freizeit angesagt.

Im Hobbyraum man sich an manches wagt.

Das Abendessen wird Kredenz auf dem Buffet.

Nach dem Spiele-Abend gehe ich gleich ins Bett.

 


 

2.        Tag in Bad Nenndorf  - Kur-Plan

 

Um sechs Uhr klingelt der Wecker penetrant.

Das gelbe Handtuch  gibt mir nach dem Waschen die Hand.

Ein Becher gefüllt mit goldenem Saft.

Den habe ich gleich zum Labor gebracht.

 

Blut spenden musste ich, mir graust schon davor.

Klaglos und schnell war die Prozedur.

Zum Frühstück ging ich mit einem Lachen.

Bei Müsli, Wurst und erdenklich gute Sachen.

 

Auf dem Zimmer klingelte das Telefon.

Der Ehemann kontrollierte mich schon.

Wo bleibst du? Wo bist du? Was machst du jetzt?

Will er mich nerven? Mach daraus das Best‘.

 

Der Klempner klopft und bringt ein Kabel.

Währenddessen suche vergeblich eine Stopfnadel.

An der Türe kleben Zettel jede Menge.

Zettelwirtschaft bringt mich ins Gedränge.

 

Was soll ich zuerst oder wohin soll‘s gehen.

Aha, die Schwester will mich sehen.

Blass sehen sie aus!  sagt sie geschwind.

Blutdruckmessen kommt dran - liebes Kind.

 

140 zu 80 ist für heute korrekt.

Wehe wenn mich der Schwindel-Teufel neckt.

Das macht er tatsächlich eine Stunde später - doch.

Als ich im Schwefelbad nur faule Eier roch.

 

Abduschen, das lassen sie lieber sein.

Der Arzt sagt genau das Gegenteil.

Wer recht hat mit dieser Schwefel-Mixtur?

So wasche ich nur den Kopf für eine neue Frisur.

 

Beim Mittagstisch bestelle ich Menue eins.

Königsberger Klopse sollen das sein?

Das sind Schweinerouladen die haben sie bestellt.

Den Freitag haben sie versehentlich heute schon gewählt.

 

Müde bin ich, ich schlag zusammen die Hände.

Da hängen schon wieder Zettel an den Wänden.

Zurück zum Schwesternzimmer, lass mich beraten.

Über  was wohl, sie werden‘s erraten.


 

MTT heisst hier das Wort.

Fitness nennt man es bei uns vor Ort.

Ich gehe hin, ich schau mir die Sache an.

Da heisst es nur: „Wo haben sie ihren Plan!“

 

Die Diagnose wollen sie wissen, ich kann nur klagen.

Rückenbeschwerden reicht nicht, das kann jeder sagen.

Zurück zum Doktor der verweist mich an die Schwester.

Wer hat nur meinen Plan? Den brauchte ich schon gestern.

 

Der Befund – ein langes unaussprechlicher Begriff.

Der Fitnesslehrer erwartet mich mit Pfiff.

Zuerst zehn Minuten Radfahren zum Aufwärmen.

Währenddessen klagen meine Gedärme.

 

Hier ein Gerät für die Muskulatur und für Ihr Genick.

Überall zieh ich dran, manchmal auch mit Geschick.

Für den Bauch hat er kein Gerät parat.

FDH ist da besser angesagt.

 

Ich blicke über die Schulter kurz mal zurück.

Nummer sechs macht mich ganz verrückt.

Endlich darf ich die Treppe heruntergehen, ganz  allein.

Dunkelheit schleicht sich zum Fenster herein.

 

Treff ich den Doktor kurz mal auf den Flur.

Sie sollen zwischendrin mal im MTT antreten nur?

Sprach weiter: Eine Stunde ist für Sie viel zu lange.

Da werden ihre Nerven viel zu bange.

 

Der ganze Nachmittag war für die Katz.

Ich gehe zum Abendessen, lauthals da jemand schmatzt.

Es muss sein in diesem Alter und mit Prothese.

Wieder gibt es Wurst, Brot und Käse.

 

Hobbytime, wir laufen den Flur entlang.

Finden nach langem suchen endlich den richtigen Gang.

Der Pfeil zeigt nach oben, es nützt kein Gewimmer.

Ich klopfe, Potz-Blitz ich lande bei einem Herrn im Zimmer.

 

Suchen Sie Aufzug eins? Drücken sie Etage fünf! Das wird ein Gewinn.

Steigt man aus, ist man im dritten Obergeschoss!?! Welch Unsinn.

Ein Schaukasten zeigt uns die fertigen Töpfersachen an.

Die Lehmklumpen-Designerin  hat ihren Sohn auf dem Arm.

 


Hier ist es mir zu kalt, das Kind weint vor sich hin.

Ich habe was anderes, was besseres im Sinn.

Fussball gibt es im Fernsehraum eins, ich möchte Nachrichten sehen.

Wollte schon ins nächste Zimmer gehen.

 

Tor ruft jemand im dunklen Zimmer drin.

1860 hat unentschieden gespielt.

Gegenüber sitzt der Pastor und wartet diskret.

Bis seine Lämmchen kommen zum Abendgebet.

 

 

Auf dem Zimmer erwartet mich wärme zur Abendstund.

Ich bastle, lese und male, das ist ein angenehmer Grund.

Der Laptop ist praktisch, ich schreib schnell was hinein.

Ab ins Bett - Licht aus – Ich schlafe schnell ein.

 

 

3.        Tag in Bad Nenndorf  - Moortreten

 

Morgens pünktlich krabbel ich aus dem Bett.

Das Kreuz tut weh, das ist nicht nett.

Ich zieh mich an, Jogging-Hose und so.

Das Frühstück macht mich wieder froh.

 

Auf dem Zimmer läutet das Telefon.

Der Ehemann erwartet mich schon.

Erzählt mir das Neueste von zu Haus.

Ach wär die Quälerei bald aus.

 

Zum Professor muss ich heute gehen.

Der will mich unbedingt mal sehen.

Der Oberarzt, der klärt ihn auf.

Viel will er wissen, von mir, obenauf.

 

Fast hätte ich die Gymnastik vergessen.

Herr Müller erwartet mich wie besessen.

Viele arme Hascherl sitzen vor der Tür.

Manche sind dagegen, manche dafür.

 

Auf dem Bauch liegen, die Arme strecken.

Beim Doktor musste ich vorher die Zunge rausstrecken.

Mit den Beinen mal links und mal rechts wippen.

Die Gegenüber von mir hat rote Lippen.

 

Auf den Rücken rollen und weiter im Trab.

Po in die Höhe und wieder hinab.

Knie anwinkeln bis das der Muskel zieht.

Auf allen Vieren krabbeln und Wiederholung vom Lied.


 

Den Eingang H suche ich etwas später.

Dort riecht es nach Moor und etwas Äther.

Zwanzig Minuten trete ich in brauner Brühe herum.

Bei zweiundvierzig Grad wird es mir nicht zu dumm.

 

Königsberger Klopse stehen heute auf dem Speiseplan.

Drei Kleine Kugeln mit Erbsen auf weißen Porzellan.

Als Nachspeise signalisierte  grässlicher Pudding ganz braun.

Jemand winkt mir zu wie ein verdutzter Clown.

 

Ob ich mit ins Senioren-Theater gehen will.

Taxifahrer soll ich machen, so heisst das Spiel.

So haben wir nicht gewettet. Ich steh auf der Straße dann -

Und komm an meinen Parkplatz nicht mehr heran.

 

In der Wandelhalle gibt es köstliches? Wasser mit Sulfaten.

Dazu viel Mineralien und einer Menge Nitraten.

Das Wasser ist kostenlos, das ist wenig.

Nur das Abspülen kostet fünfzig Pfennig.

 

Stillsitzen beim Basteln ist für mich sehr hart.

Wir dekorierten für den weihnachtlichen Markt.

Schleifen und Kränze wurden gebunden.

Gold und Glitzer die Geschenke abrunden.

 

Nach dem Abendbrot lud der Shanty-Chor ein.

Seemanslieder sang der Bad Nenndorfer Männer-Gesangs-Verein.

Das Fernsehprogramm mit Rätseln uns lockt.

Ein Kandidat hat eine Frage ganz schön verbockt.

 

 

4.        Tag Bad Nenndorf  Nenndorf Windmühlen

 

Samstag ist unser erster Ruhetag.

Keine Anwendung keine Plag

Trotzdem steh ich um sieben Uhr schon auf.

Ohne Hetze, ohne mühevolles Geschnauf.

 

Gifhorn mit seinen Windmühlen, einfach meisterlich.

Die will ich sehen,  die erwarten mich.

Im Museum gibt es massstabs-getreue Nachbildungen.

Molin Rouge und Polen stehen nebeneinander ungezwungen.

 

Mit meinem Roller fahr ich durch den Park, wunderschön.

Edel und reich vergoldet, die russische Stab-Kirche anzusehn.

Eine ältere Ikonen-Malerin ist fleissig dabei.

Zeigt ihr Können und ihre Werke uns Besucher, derer zwei.


 

15.Tag Bad Nenndorf Nikolaus

 

Das Morgenrot war überwältigend am Himmel.

Als wenn Engel rote breite Tülltücher schwingen.

Macht man die Zimmertür auf, welch reizende Kür.

Hängt ein kleiner Nikolaus an der Tür.

 

Im Radio sagt der Sprecher etwas.

Schlichte Worte „Da war doch noch was?!“

Stimmt Nikolaus und Geburtstag war dran.

So rief ich gleich Uli und Liselotte an.

 

Beim Gymnastik kommt uns die Therapeutin sehr entgegen.

Alle sind gleich, oh nein, von wegen.

Jeder hat ein anderes Leiden.

Anstrengungen wollen wir vermeiden.

 

Und Abends singt der Chantychor.

Uns Seemannslieder vor.

Walter von Gesangsverein.

Schlüpft ins Nikolauskostüm hinein.

 

Sagt ein Gedicht auf, oh das war lang.

Wir lachten darüber, wurden nicht bang.

Freuten uns auf die Nikolausgaben.

Diätplan gestrichen, wir dürfen uns laben.

 

 

16.Tag Bad Nenndorf- Ruhekissen

 

Trist und traurig wird heut der Tag.

Bei den Anwendungen ich etwas verzag.

Der Doktor kam mit der Schwester.

Ich klagte mein Leid, es wird nicht besser.

 

Das Essen hab ich umgestellt.

Besorgt hab ich nur das Beste gewählt.

Keine Mehl-Papp-Suppe, keinen Süßstoff-Puddig danach.

Nur viel Obst zwischendurch und hernach.

 

Gegen eins wir hatten einen Termin.

Auf 107 alle bestellten Patienten waren  drin.

Nur der  Redner schlief, träumt in seinem Ruhekissen.

Bis wir ihn durch den Pieper wecken ließen.


 

Er entschuldigte sich nicht, erzählte und dann.

Das kann jedem passieren und fing mit dem Vortrag an.

Nach einer Stunde, es war zwar interessant.

Sträubte sich unser Geist unverwandt.

 

Ich beschließe einen Weihnachtsmarkt zu besuchen.

Bei Glühwein, Kerzen und Apfelkuchen.

Das war gestrichen bei mir.

Ich sehe nur Lichter, Geschenke da und hier.

 

 

17.Tag Bad Nenndorf

 

Frühmorgens auf  dem Frühstückspfad

Anschließend ab ins Haslauer-Moor-Bad.

Doch was soll ich sagen.

Der Kreislauf wollt unmögliches wagen.

 

Sterne sah ich flimmernd vor mir aufgebaut.

Zusammenklappen gilt nicht, ich rief ganz laut.

Das Ruhen dauerte dann eine Stunde.

120 zu 70 hieß die Blutdruck-Kunde.

 

Vormittag durfte ich im Zimmer verbringen.

Ein weihnachtliches Bild wollte mir zart gelingen.

Die Drei Könige ich auf ein anderes Blatt bann.

Nun bin ich wieder obenauf, was stell ich heute an?

 

Mittagessen? Oh je, schon wieder die gleiche Suppen.

Der gleiche Pudding marschiert auf in Schüssel-Gruppen.

Nur die Namen die ändern sie konsequent.

Die gleichen Speisen, man dann etwas anders nennt.

 

Ich streike und denk an Dr. Dörsch der sagt:

Oder war es die Psychologin die uns gab den Rat:

Entspannen und mal was für sich tun.

Streß abbauen und einfach mal ausruhen.

 

Noch besser wäre: Man tut sich was gutes an.

Drum nehme ich heute eine Einladung an.

Jawohl – Das eintönige Essen kann mir gestohlen bleiben.

Morgen kehr ich zurück ins Kur-Kessel-Treiben.


 

18.Tag Bad Nenndorf

 

Eine Reise in die Vergangenheit

Wollten wir erleben.

Wir fuhren nach Loccum, die waren nicht bereit.

So konnten wir das Kloster nicht sehen.

 

Weiter gings ich überraschte Anneliese.

Mit einer Fahrt nach Wiedensahl.

Tja sie glaubte mir nicht die Geschichte – diese,

Daß Wilhelm Busch hier geboren war.

 

Bolte’s Deele! Bolte - der Name war mir bekannt.

Aus Max und Moritz den Lausbubengeschichten.

Sie lebte tatsächlich so um 1732; als Witwe benannt.

Busch konnte über Anna Maria Bolte  lustiges Dichten.

 

Sie heiratete Johann Jost Oetker worauf -

Man  Sie nur noch die „Oetkersche“ nannte.

Die Brathähnchen wurden tatsächlich geklaut.

Wie Busch es seinerzeit bekannte.

 

Seine Nachfahren schwimmen in Pudding aus Kartoffelstärke.

Von der Zuckerrübe das Ergebnis ist der Vanille–Zucker.

Backpulver und sonstiges hergestellt in Oetker’s-Werke.

Zur Erholung fahren sie nach Wiedensahl zur Mutter.

 

Der Ur-Ur-Enkel Horst Bolte erneuerte 1970 den Hof.

Drei Steine im neuen Herd, gebaut mit leisen Schmerzen.

Weitere Gegenstände gibt es auf der Tenne, im Erdgeschoß.

Auf Bolte’s Deele schlagen neue Generation’s Herzen.

 

Wilhelm Busch war geboren im ereignisreichen Jahr.

1832 da geschah so viel

Als Goethe starb, kam „ER“  - , das ist doch klar.

Eine bewegte Zeit in Wiedensahl kam ins Spiel.

 

„Fliegende Blätter“ 1858 arbeitete er für die Zeitschrift.

Seine ‚tonige‘ Malweise wurde wenig beachtet.

Er schwang mit Vorliebe als Graphiker den Zeichenstift.

So entstanden temperamentvollen Landschaften.

 

Up to deel“ rief  Wilhelm gut gelaunt.

Ab ging’s zu Selbstgebrauten und zu „Bolten’s – Deele“

Im Dorfe man über ihn raunt.

Es entwickelten sich Geschichten mit Parallele


 

Sein Augenmerk war auch auf Schreiben gerichtet.

„Julchen“, „Eduards Traum“ und „Zu guter Letzt“

„Die fromme Helene“ ebenso  selbst gedichtet.

In „Abenteuer eines Junggesellen“ er gerne petzt.

 

Dazu  Graphiken in schwungvoll-bewegtem Zeichenstil

Berühmt wurden Witwe Bolte und  Lehrer Lempe.

Seine Bilder erzählen so manches und sehr viel.

Tausend Gedanken bewegten sich  unter seiner Hut-Krempe.

 

Dazu unsere beliebten Zwei.

Immer zu Streichen aufgelegt.

Max und Moritz legten so manches Kuckucks-Ei.

Das Leben dieser Beiden war sehr bewegt.

 

Im Sommer ging er gerne auf Reisen.

Durch des  Schöpfer’s Natur  und Land.

Zurück, schrieb er auf,  seine Weisen.

Im Winter er sich im Dorfe Wiedensahl befand.

 

Aus Erzählungen kannte er so manche Dorfgeschichte.

Das wirkliche Hähnchen-Angeln aus dem Kamin.

Was geschah damals bei Ur-Großmutters Nichte?

Er zeichnete alles als Geschichte hin.

 

Dort  wurde er mit Argwohn betrachtet.

Auf  dem Rücken überkreuzt seine Hände, so ging er;

Durch das Dorf. Sein scharfer Blick  alles beachtet.

Was später er zu Papier gab, so manch Maleur.

 

Es half kein jammern, kein Händefalten.

Es half kein stiller Sehnsuchtsblick.

Es wurde in Wort und Schrift festgehalten.

Ging er zu seinem Schreibtisch zurück.

 

Der Bauer hatte verschlafen und rannte im Schlafgewand.

Schnell die Kühe zu melken, das war nur sein Sinn.

Das Gesicht unter der Zipfelmütze verschwand.

Für Busch war dies ein Gedanke, ein Zeichen-Gewinn.

 

„Aus dem norddeutschen Bauernleben“ zu erzählen.

Das war beliebt bei Wilhelm Busch.

Dabei nicht immer die richtigen Worte wählen.

Es nützte keine Warnung, kein Ducken und kein „Kusch“.

 

Für mich war das ein ereignisreiches Erlebnis.

Das ich nicht müssen möchte, ich habe viel dazugelernt.

Ob ich nomals hierher kommen werde, ist nicht gewiß.

Den München ist zu weit entfernt.


 

 

19. Tag Bad Nenndorf – Celle

 

Das Wetter ist wunderschön am Morgen.

Wir wollen nach Celle fahren.

Dort vertuschen wir die Sorgen.

Historisches kann man da erfahren.

 

Ruhig ist es auf den Straßen.

Der Weg führt uns nach Norden.

Über Autobahnen und Landstraßen.

Gute Laune brauchen wir nicht borgen.

 

Die Verkehrszeichen schicken uns verkehrt.

Wer hat die dort hingestellt?

Sie sind nicht sehenswert.

Wir haben den richtigen Weg gewählt.

 

650 Häuser unter Denkmal stehen.

Glorreich  herausgeputzt das Schöne.

Wir wollen den Weihnachtsmarkt sehen.

Es klingen weihnachtliche Töne.

 

Wir essen Champion serviert in Pappe.

Es gibt Lichterketten und Kugeln für den Baum.

Krippen mit Figuren, Türen und Klappe.

Nur Schnee ist Mangelware, er bleibt ein Traum.

 

Im Museum besuchen wir den Nikolaus.

Der Bastelmarkt zeigt des Künstlers Stärke.

Eingerichte Stuben wie damals im Bauern-Haus.

Glasbläser und Scherenschnitt-Werke.

 

Nachmittags war ich dann k. o.

Ich verschlief so manche Stund.

Abends war ich wieder froh.

Wir wollten einfach mal nichts tun.

 

 

 

20.Tag Bad Nenndorf - BEA

 

Moorpackungen und Turnen im Kellerraum.

Viel zu viele lagen auf den Matten.

Wir gackerten alle, für den Therapeuten ein Grau’n.

Einzeltherapie wäre besser für die Nimmersatten.


 

Der Himmel war behangen, leicht bedeckt.

Besuchte die seltenen Tiere die es dort gibt.

Suchte den Krater, der im Wald versteckt.

Habe mich in den Bea verliebt.

 

Oh, er kann sprechen: „Kannst Du spanisch?“

„Gib Küsschen“ sagte er ganz ungeniert.

Einen unausprechlichen Satz in Türkisch.

Pfia Gott habe ich mit ihm ausprobiert.

 

 

21.Tag Bad Nenndorf -Basteln

 

Sonja Wehrhan die Leitung der Gruppe.

Bastelte allerhand mit den Patientinnen.

Dazu gab es Kaffee und Kuchen, keine Suppe.

Die vielen Ideen lassen uns gewinnen.

 

Man, Frau nähte Bären – war dabei.

Puppen mit schönen Kleidchen und Gesicht.

Serviettentechnik war der Letzte Schrei.

Den Männern lag das Basteln nicht.

 

Schöne Sachen in Artischocken-Technik.

Gebundene Kränze für jeden Zweck.

Auf Lager hatte sie so manchen Trick.

Ich habe den Schleifen-Engel (Am 28.11.2000) entdeckt.

 

Ja - Ich habe einen Schleifen-Engel erfunden.

Beliebt ist dieser, er macht seine Runden.

Der eine probiert sich selber daran.

Der Andere kauft ihn fertig dann.

 

Mariechen, Käthie und Hildegard haben geschwitzt.–

Zeigten Sonja was im Leben bindet.

Wie man hervorragend zusammensitzt.

Ein Nachmittag der das Angenehme verbindet.

 

Die Zeit vergeht viel zu schnell.

Man lernte sich ausgiebig kennen.

Vielleicht sieht man sich wieder – eventuell.

Leider müssen wir uns wieder trennen.

 

Bad Nenndorf und Rodenberg hatte für mich einen Sinn.

Ich komm aus München im schönen Bayerland.

Der Weg führte mich zur Kur dorthin.

Eine neue Freundschaft reichte uns die Hand.

 


 

22.Tag Bad Nenndorf – Ende der Kur und Abreise

 

Zu Ende war die Kur –

Zu Ende – die Zeit vorbei mit gebrause.

Zu Ende die strapaziöse Prozedur.

Heute geht es wieder nach Hause.

 

Die Autobahn die lud mich ein.

Lange Strecken abzufahren.

Mehrere Pausen mussten sein.

Ich musste mit Kräften sparen.

 

Um vier gings los, vorher die Rechnung bezahlt.

Die Patienten schliefen fest und tief.

In Nürnberg machte ich halt.

Der Christkindlmarkt lockte mich.

 

München ich komme sagte ich somit.

Der Ehemann war nicht allein.

Balu, Heinz und die Mutter warteten mit.

Ich freu mich auf Daheim.

Im Auto halte ich kurz Mittagschlaf.

Jetzt fahr ich weiter, ausgeschlafen, jawohl ich bin brav.

Im Ortskern haben sie für die Jugend aufgebaut.

Eine Eisbahn, schön gekühlt, damit sie nicht abtaut.

 

In einem kleinen Dorf ist Weihnachtsmarkt.

Dort wird mit den Verkaufspreisen noch gespart.

Eine Kartoffel mit Avocado-Dipp ist mein Mittagessen.

Das ich noch was in der Klinik bekomme, das kann ich vergessen.

 

Hundemüde leg ich mich hin, bin genug gerennt.

Jetzt hab ich glatt den Nachmittag verpennt.

Der Abend endet mit TV und Ratestunde.

Das Lieblingsprogramm in aller Munde.

 

 

 

5. Tag Bad Nenndorf Steinhuder Meer

 

Die Reihenfolge ist wie zu Hause.

Frühstück, Schwimmen und Pumuckl schauen.

Nur Sonja und Hildegard bitten um mein erscheinen.

Auf dem Weihnachtsmarkt für Senioren und die Kleinen.

 

Nach dem Mittagessen lad ich Gisela ein, - daher.

Zu einem Ausflug an das Steinhuder Meer.

Acht Grad bei leichter Windes-Kühle.

Wie angenehm ich die Sonne auf meiner Haut fühle.

 

Bei einer Gärtnerei ist wieder Weihnachtsmarkt.

Schön Teuer, elegant und alles sehr apart

Wir lassen uns die heiße Schokolade schmecken.

Christstollen essen und Schokolade am Stil abschlecken.

 

Im Nächsten Dorf das gleich Gebimmel.

Wir stürzen und nochmals ins weihnachtliche Getümmel.

Ein Bauernhof hübsch dekoriert und hergerichtet.

Alles anschauen, prächtig, das verpflichtet.

 

 

6. Tag Bad Nenndorf Infa

 

Was steht heute auf dem Plan.

Die Woche fängt mit Moorpackungen an.

Kommen sie ruhig, ziehen sie sich aus.

Hier sieht sie keiner, hier gibt’s keinen Applaus.

 

Auf die Liege kippt er ganz stramm.

Einen Kübel undurchsichtigen Moor-Schlamm

Dunkel und wabbelig,  da leg ich mich drauf.

Bei 42 Grad halt ich es wunderbar aus.

 

Nach zehn Minuten schreit mein Rücken – oh weh.

Der Nerv zieht durch den Körper bis zur großen Zeh.

Langsam und bedächtigt, die Dusche ein Geschenk.

Der Wasserschlauch wird auf mich gelenkt.

 

Noch eine halbe Stunde ruhen.

Dann hinein in die festen Schuhen.

Bis Mittag hab ich mein Pensum geschafft.

Nun hab ich frei, am sonnigen Nachmittag.

 

Die INFA ruft, man glaubt es kaum.

Hausfrauenmesse mit Weihnachtstraum.

In Halle zwei sieht man sodann.

Für kleine Kinder den Weihnachtsmann.

 

Möbeln, Handwerk und internationale Esserei.

Das alles anzuschauen ist die reinste Hexerei.

Das Kickboard hilft mir über die lange Strecke.

So manchen sehnsuchtsvollen Blick ich erwecke.

 

Radio NDR 2 gibt von sich das Beste.

Als bayerischer Kandidat lass ich mich testen.

Von zehn Fragen hab ich neune gewußt.

Der hannoveranische Gegner schaut nur verdutzt.

 

Als Siegerpreis bekam ich Antje.

Vom NDR ein Seehund, eine Altbekannte.

Zurück  geht es zum Parkplatz Nummero Nord vier.

20 Minuten Laufzeit, avec mit Pläsier.

 

Beim Abendbrot kommt eine Neue an.

Nun sind wir acht Damen am Tische  ohne Mann.

Das Fernsehprogramm mit Nachrichten von Morgen.

In der USA ist Busch Präsident geworden.

 

Rummie (sprich>Remmie) wird im Fojer gespielt.

Mein Nachbar hat auch einmal gesiegt.

So ist der Tag ganz schnell vorbei gegangen.

Die Klinik hält mich noch weiterhin gefangen.

 

 

7. Tag Bad Nenndorf

 

Heute hät ich fast verschlafen.

Es war so trüb da drauß.

Ich träumte von Bremerhaven.

Wollte hoch hinaus.

 

Ein Stock tiefer mußte ich.

Das nasse Element aufsuchen.

Hier strapazierte man mich.

Lieber wäre mir ein Stück Kuchen.

 

Wassergymnastik ich mußte lachen.

Da stand Jazzen auf dem Plan.

Ich zog an meine Schwimm-Sachen.

Zog nun meine Wasser-Bahn.

 

Oh, nein, so geht das nicht, sprach ein schlanker Mann.

Der hatte gut reden.

Hier halten sie sich alle mal an der Stange an.

Sie müssen sich nach meinem Kommando bewegen.

 

Fünfzehn Minuten wurden wir gedrillt.

Beine vor und zurück die Arme ebenso.

Kurz ein Lob, dann weiter mit Drill.

Aber doch nicht wackeln mit ihrem Po.

 

Medifit oder Fitneß das war vorher dran.

Verschiedene Geräte sind hier placiert.

Für Rücken und Nacken, ich bin gespannt.

Es hieß: Nun bewegen sie sich mal ungeniert.

 

Fleißig bin ich gewesen heute.

Bei der Vorlesung machten wir es uns bequem.

Eine Einladung an viele Leute.

Alltagsdrogen sind ein verbreitetes Problem.

 

Ich blätterte im Lexikon ganz ahnungslos.

Eine Gemeinde im Landkreis Schaumburg.

Heilbad mit Sol- und Schefelquellen und Schloß.

Bad Nenndorf am Nordende des Deister und Kur-Chirurg.

 

8. Tag Bad Nenndorf  Tierpark

 

Früh morgens um sechs hieß es hier:

Aufstehen und gleich wieder hinlegen!

Ich war noch verschlafen das glaube mir.

Moorpackungen das war das bestreben.

 

Nach all den Anwendungen die man so hat.

Sollte man die  glänzende Sonne genießen.

Traumhaft schön war der strahlende Tag.

Ich wollte sehen im Krater die Blumen sprießen.

 

Tatsächlich, im kleinen Weiher.

Spiegelten sich am Wassergrund;

Dahinter krächzten schon die grauen Reiher;

Da drinnen befinden sich bunte Blumen im Kraterschlund.

 

Der kleine Privat-Zoo hat viel zu bieten.

Turmfalk und Turkmenischer Uhu saßen da.

Seltene Vögel hört man zwitschern und piepen.

Der weiße und grüne Pfau, sie schlugen ein Rad

 

Der Weißstorch überwintert gerne hier

Mandarin-Enten, Rothalsganz aus dem Ural.

Fremde Eider-Enten , auch sie lieben das Quartier.

Geschützt vor Zugriff das Plätzchen ihrer Wahl.

 

Schnee-Eule, Ohren-Eulen, Gold- und Ohren-Fasan.

Der Habicht verfolgt die Dohle und Krähe.

Um neun Uhr ist Frühstück nach Natur-Plan.

Die Tauben kommen erst später heraus; wehe, wehe.

 

Der Papagei mit seinem bunten Gefieder.

Im Käfig der Waschbär, Salat und Äpfel frisst.

Plappert alles nach und pfeift kräftige Lieder.

Und der Gockel kräht auf dem Mist.

 

Der Deister ein riesiges Waldgebiet.

Man kann schöne Spaziergänge machen.

Der Schwarzspecht klopft wie der Schmied.

Hier kann man Frische tanken und fröhlich lachen.

 

Alltagsdrogen bewältigen das Thema.

Eine Rede von einer jungen Psychologin.

War am Nachmittags daran mit Schema.

Reden halten wie eine Pädagogin.

Es beruhte manches auf Logik

 

 

 9. Tag Bad Nenndorf  Sehsucht

 

Sehnsucht nach zu Haus.

Wo sind die hilfsbereiten Elfen?

Breitet sich in mir aus.

Ein Telefonanruf kann helfen.

 

Zu berichten gibt es heute wenig.

Nur zu beklagen die Schmerzen.

Füße, Rücken, Muskeln dehn ich.

Alles schmerzt, auch das einsame Herz.

 

Der Arzt läuft mir über den Weg.

Er hat nur ein paar Sekunden Zeit.

Was nur in seinem Berichte steht?

Kennt er wirklich meine schwere Krankheit?

 

 

10. Tag Bad Nenndorf -  Fitness-Qualen

 

Zum Fitnesscenter geh ich mich recken.

Wenig Leute sind heute da.

Fahrrad fahren, Rücken strecken.

Ein Fitnesslehrer der war da.

 

Der geschorene Jüngling war nicht bereit.

Zu helfen den Patienten am Gerät.

Sein Telefon benutzte er die meiste Zeit.

Da war es schon zu spät.

 

Ich wollte nur mal kurz probieren.

Doch nach dem zweiten Test war klar.

Das durfte ich nicht riskieren.

Und wollte sofort beenden diese Qual.

 

Anstatt beim ersten Schrei sofort zu springen.

Er erkannte nicht den Ernst der Lage.

Beschäftigte er sich mit Telefon und anderen Dingen.

Vor lauter Angst ich einen Ruck wage.

 

Genau das war verkehrt und oh schnief -.

Ein Schmerz zog durch den Oberschenkel, ich glaubte es zuerst nicht.

Ein anderer Patient zeigte mir den Befreiungs-Trick.

Nur helfen, daß sah der Fitness-Trainer nicht an als seine Pflicht.

 

 

11. Tag Bad Nenndorf – Rodenberg

 

Heute ist Samstag das ich nicht lach –

Zum Frei-Feiern bin ich viel zu schwach.

Ich wollte, ich täte gerne die Sonne genießen.

Doch meine Rückenschmerzen sprießen –

 

In alle Richtungen und lassen mich –

Im Zimmer einsperren. Wie hält man das bloß aus

Mit all den Schmerzen verlasse Nachmittag das Haus.

Besuche einen Weihnachtsmarkt – so klein wie ein Zwerg.

 

Der Ort heißt Rodenberg

Zu Fuß könnte man sich bewähren,

Wenn die Fußsohlenschmerzen nicht wären.

So geht der Tag schnell herum.

Abendessen – Kartenspielen – sei es darum.

 

 

 

12. Tag Bad Nenndorf  Adventfeier

 

Morgens werde ich viel zu früh  wach.

Sonntag ist, das wird ein langer Tag.

Vormittag lese ich einen Schmalz-Roman.

Dann ziehe ich mich feierlich an.

 

Das erste Adventsfest feiere ich auf der Kur.

Schon zum dritten Male, dabei wollte ich nur

Mich erholen von all den Qualen

Was wird ich wohl müssen - draufzahlen.

 

Frau Stock hat festlich dekoriert den Speisesaal.

Kuchen gabs, drei Sorten zur Aus-Wahl.

Die Kinder sangen Weihnachtslieder.

Alle Jahre kommt das Christkind wieder.

 

Ich durfte ein Gedicht vorlesen.

Es machte Spaß dabei - zu sein  - gewesen.

Abends ward man dem Spielen angetan.

Karten spielen – Rummy – ward auf dem Plan.

 

 

 

13.Tag Bad Nenndorf - Kurkoller

 

Um sieben Uhr hieß es ab ins Moor.

So ein Befehl kommt öfters vor.

Obwohl das Wasser mich stützte.

Das schmerzhafte Liegen nichts mehr nützte.

 

So ruh ich mich im sitzen aus.

Nach zwei Stunden darf ich in die Sonne hinaus.

Für das bevorstehende Weihnachtsfest ich ausflippe,

Besorge ich Pullover und eine Holz-Krippen.

 

In der Einladung stand ganz klar.

Ein Radio ist für jedermann da.

Doch was nützt mir der Sender mit steter Power.

Dabei bekomme ich nur Kurkoller und Magen-Flower.

 

Ein Radio mit Strom, das ich nun ansteck.

Das spielt nun meine Sehnsucht weg.

Die Sehnsucht nach zu Hause, ich bin benommen.

Die Sehnsucht keine Besuch zu bekommen.

 

Dazu kommt noch ein Rüffel, ich fühl mich wie im April.

Weil ich einer Vorlesung zuhören will.

Ein Vortrag ist, so sagt immer die BFA,

Pflicht und zum Informieren da.

 

Richtig Essen, richtig gehen.

Wie sollte richtig der Streß vergehen.

Dazu kommt Alkohol und zuviel Pillen.

Das ist bestimmt nicht mein Wille.

 

Die Krankheit Frybom ist eine besondere Form.

Von Rheuma und schmerzt in den Muskeln enorm.

Der Doktor sagt aus seiner Sicht.

Die Krankheit  haben sie nicht.

 

 

14.Tag Bad Nenndorf  - Reistag

 

Die Kopfschmerzen werden nicht besser.

Sie stechen wie scharfe Messer.

Die Fußsohlen ärgern mich auf’s Neue.

Auf schmerzfreie Zonen ich mich freue.

 

Moorpackunge, Gymnastik – Fitness drechseln

Den Parkplatz muss ich wechseln.

Weil eine 100% schwerbeschädigte Frau darauf besteht.

Fragt sich nur ob sie sicher im Verkehr geht.

 

Hinter sie will ich meinen kleine Polo

Nicht stellen, ich bleib lieber Parkplatz-Solo.

Beim Frühstück hieß es  Stop und nicht geklagt.

Entwässerungkur oder Reistag ist angesagt.

 

Morgens  hat man tiefgekühlte Früchte gewählt.

Die und Reis habe ich lieber warm bestellt.

Zum Abend das gleiche und dazu Reis ganz weich.

Viel Wasser trinken und Obst zum Ausgleich.

 

Nur Mittag da war ich gar nicht einverstanden.

Fett war die Hauptzutat, das mußte ich beanstanden.

Reis mit gedünsteten Zucchini wäre gut gewesen.

Da wählte ich lieber grünen Salat und das reichlich bemessen.

 


 

 

15.Tag Bad Nenndorf Nikolaus

 

Das Morgenrot war überwältigend am Himmel.

Als wenn Engel rote breite Tülltücher schwingen.

Macht man die Zimmertür auf, welch reizende Kür.

Hängt ein kleiner Nikolaus an der Tür.

 

Im Radio sagt der Sprecher etwas.

Schlichte Worte „Da war doch noch was?!“

Stimmt Nikolaus und Geburtstag war dran.

So rief ich gleich Uli und Liselotte an.

 

Beim Gymnastik kommt uns die Therapeutin sehr entgegen.

Alle sind gleich, oh nein, von wegen.

Jeder hat ein anderes Leiden.

Anstrengungen wollen wir vermeiden.

 

Und Abends singt der Chantychor.

Uns Seemannslieder vor.

Walter von Gesangsverein.

Schlüpft ins Nikolauskostüm hinein.

 

Sagt ein Gedicht auf, oh das war lang.

Wir lachten darüber, wurden nicht bang.

Freuten uns auf die Nikolausgaben.

Diätplan gestrichen, wir dürfen uns laben.

 

 

 

16.Tag Bad Nenndorf

 

Trist und traurig wird heut der Tag.

Bei den Anwendungen ich etwas verzag.

Der Doktor kam mit der Schwester.

Ich klagte mein Leid, es wird nicht besser.

 

Das Essen hab ich umgestellt.

Besorgt hab ich nur das Beste gewählt.

Keine Mehl-Papp-Suppe, keinen Süßstoff-Puddig danach.

Nur viel Obst zwischendurch und hernach.

 

Gegen eins wir hatten einen Termin.

Auf 107 alle bestellten Patienten waren  drin.

Nur der  Redner schlief, träumt in seinem Ruhekissen.

Bis wir ihn durch den Pieper wecken ließen.

 


Er entschuldigte sich nicht und erzählte und dann.

Das kann jedem passieren und fing mit dem Vortrag an.

Nach einer Stunde, es war zwar interessant.

Sträumte sich unser Geist unverwandt.

 

Ich beschließe einen Weihnachtsmarkt zu besuchen.

Bei Glühwein, Kerzen und Apfelkuchen.

Das war gestrichen bei mir.

Ich sehe nur Lichter, Geschenke da und hier.

 

 

17.Tag Bad Nenndorf

 

Frühmorgens auf  dem Frühstückspfad

Anschließend ab ins Haslauer-Moor-Bad.

Doch was soll ich sagen.

Der Kreislauf wollt unmögliches wagen.

 

Sterne sah ich flimmernd vor mir aufgebaut.

Zusammenklappen gilt nicht, ich rief ganz laut.

Das Ruhen dauerte dann eine Stunde.

120 zu 70 hieß die Blutdruck-Kunde.

 

Vormittag durfte ich im Zimmer verbringen.

Ein weihnachtliches Bild wollte mir zart gelingen.

Die Drei Könige ich auf ein anderes Blatt bann.

Nun bin ich wieder obenauf, was stell ich heute an?

 

Mittagessen? Oh je, schon wieder die gleiche Suppe.

Der gleiche Pudding marschiert auf in Schüssel-Gruppen.

Nur die Namen die ändern sie konsequent.

Die gleichen Speisen, man dann etwas anders nennt.

 

Ich streike und denk an Dr. Dörsch der sagt:

Oder war es die Psychologin die uns gab den Rat:

Entspannen und mal was für sich tun.

Streß abbauen und einfach mal ausruhen.

 

Noch besser wäre: Man tut sich was gutes an.

Drum nehme ich heute eine Einladung an.

Jawoll – Das eintönige Essen kann mir gestohlen bleiben.

Morgen kehr ich zurück ins Kur-Kessel-Treiben.

 


 Ausflug in die Vergangenheit

 

Busch, Wilhelm, Maler, Graphiker u. Dichter, *15. 4. 1832 Wiedensahl, Hannover,

†9. 1. 1908 (75 Jahre) Mechtshausen bei Seesen; lieferte nach Ausbildung in Düsseldorf, Antwerpen und München seit 1858 für die Zeitschrift „Fliegende Blätter“ zahlreiche volkstümliche humoristische Bildergeschichten mit selbstgedichteten Versen in schwungvoll-bewegtem Zeichenstil und knapper, treffender Charakterisierung. Berühmt wurden u. a. die Folgen „Max u. Moritz“ 1856; „Die fromme Helene“ 1872; „Hans Huckebein“ 1872; „Julchen“ 1877; „Abenteuer eines Junggesellen“ 1875. Die Themen sind meist der Welt des deutschen Kleinbürgertums entnommen. Als Dichter schrieb Busch unter anderem die Erzählung „Eduards Traum“ 1891 sowie knappe Spruchgedichte von abgeklärter Lebensweisheit; Gedichtsammlungen: „Kritik des Herzens“ 1874 u. „Zu guter Letzt“ 1904. Die Autobiographie „Von mir über mich“ 1894 zeigt Anklänge an die pessimistische Lebensphilosophie Arthur Schopenhauers. Als Maler wurde Busch zunächst nur wenig beachtet, obwohl seine Landschaften und Figurenbilder in ihrer temperamentvollen, tonigen Malweise Anregungen der alten Holländer (Franz Hals, A. Brouwer ) realistisch weiterentwickeln. Der größte Teil seines künstler. Nachlasses wird seit 1937 im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover aufbewahrt. – Sämtl. Werke,  hrsg. von H. Werner, 6 Bde. 1961–1963. – Sämtl. Briefe, hrsg. von F. Bohne, 2 Bde. 1968/69.

Busch  hatte sein Bier selbst gebraut, das war damals so üblich.

Wenn er Durst hatte sagte er nur: „Up to deel“ Wir brauchen mal ne „Bolten Deele“, das heißt sie haben einen gepichelt  - Sie gingen zu Boltens Deele, Deele heißt Tenne oder Eingang hier im Niedersächsischen Raum.

Tenne: Diele, Eingang, Gang, Halle, Hausflur, Korridor, Flur, Entree, Vorraum

In der Tenne befanden sich Strohhalme und die Leute setzten sich gemütlich zusammen um einen zu heben. Die Stall-Laterne lieferte das Licht dazu.

Likendeeler, Likedeeler, andere Bezeichnung für die `Vitalienbrüder, die ihre Beute zu gleichen Teilen (niederdeutsch to liken deelen) unter sich aufteilten.

Unter dem Kamin befand sich der Ofen mit offener Feuerstelle. Darüber war ein Feuerhaken. Er bestand aus einer Zahnreihe und einem verschiebbaren langen Riegel. Der Kessel wurde unten angehängt. Wenn man den Kessel näher zum Feuer bringen wollte wurde der ange Riegel jeweils um einen Zahn nach unten versetzt, daß das Feuer näher an den Kessel kam. Daher kommt auch das Sprichwort: „Einen Zahn zusetzen.“ – Wenn der Bauer vom Feld heimkam, hat ihn seine Frau schon von Ferne gesehen und hat dem Gesinde oder der Tochter  Kluthhilde zugerufen: „Leg einen Zahn zu, der Hausherr kommt nach Hause.“

Aus dem Nachlaß gibt es auch den Kaffeeröster der Witwe Bolte. Ein ca 30 cm Durchmesser rundes Blech-Gefäss in dem oben das Malz und Karn hineingab und auf der Feuerstelle röstete. Eine Rinde außenherum fing dann das kochende Kaffee-Waser auf.

Lehrer Lämpel war Kost-Gänger von Frau Bolte. Es gab damals zwei Lehrer. Der 1. Bekam Gehalt und der zweiter Lehrer, hier Lehrer Lämpel, bekam Kost und Logie. Das war damals so üblich – Arbeitskraft gegen Ware/Naturalien. So hat sich unter den Kostgängern des öfteren in den Bauernhöfen auch Beziehungen anbahnen können.

Zwei lange Pfeifen gibt es auch noch. Die Pfeifenköpfe von Wilhelm Busch liegen im Museum von Wilhelm Busch.

„Du wirst über den Löffel barbiert.“ Ist ebenfalls ein Ausspruch, der daher kommt, daß der Barbier einen Holzlöffel dem Kunden in den Mund (den runden, gewölbten Teil) schob und dann nach dem Muster den Bart über dem Mund geschnitten hat.

„Ins Fettnäpfchen treten“. Zu dieser Zeit wurden die Würste auf eine Holzlatte einzeln aufgehängt. Die Stange wurde in der kühlen Kammer über zwei Stuhl-Lehnen gelegt. Unter jeder Wurst wurde ein kleines tönerner Unterteller gestellt. Der fing dann das Fett auf, daß von der Wurst heruntertropfte. Nachts wenn sie wieder einmal in Bolten’s Deele waren bekamen sie zwischendurch Hunger. Sie schickten jemanden in die Kühl-Kammer und holten sich eine Wurst.  Nachdem es Dunkel war rief man ihm nach:  „Pass auf daß du nicht ins Fettnäpfchen tritts“

Unter anderem hat er auch einen langen Zollstock – 1 Elle – Man weiß nicht genau ob dieser der Schneider Meck Meck meck benutzt hatte.  Dieser hatte damals auch so ausgeschaut. Wilhelm Busch hat über Schneider Meck Meck ebenfalls eine Geschichte geschrieben.

Wilhelm Busch war damals sehr intelligent > für ein Bauerndorf  zu intelligent. Sein Hauptsziel war ein Buch zu Schreiben.

Im Sommer reiste er umher und im Winter schrieb er Bücher.

Die Bauern in Wiedensahl konnten es nicht fassen, daß man ohne körperliche Anstrengung leben konnte, wie Wilhelm Busch. Sie schauten ihn argwöhnisch an, wenn er, die Hände auf dem Rücken verschrenkt, durchs Dorf ging und nichts tat als schauen, und ab zu eine Skizze in seinem Heft machte.

Da konnte es schon passieren, daß ein Bauer mal verschlafen hatte. Die Kühe riefen, und wollten gemelkt sein. Der Bauer hatte keine Zeit mehr zum Umziehen und stürzte im Nachthemd und Zipfelmütze aus der Haustüre hinaus und rannte zum Kuhstall hinüber. Nichtsahnend stand Wilhelm Busch da. Sah die Szene und rasch machte er sich eine Skizze vom Bauern mit der Zipfelmütze wie er gerade hinausstürzte.

Die Einwohner waren nicht begeistert von ihm und immer mehr wurde der Hass auf ihn geschürt, obwohl oder gerade weil er nichts körperliches Arbeitete.

Noch heute sind die Dorfbewohner nicht gut auf ihn zu sprechen.  Sie tun nichts um das Wissen im 21. Jahrhundert commerziell auszuschlachten.

Wiedensahl hat im Jahre 2000 ca 10.000 Einwohner. Bis 1945 gabe es neue Bewohner, die Fremden, die   nach nach wieder wegzogen. Ein Zuzug- bzw. ein Wegzug ist seitdem kaum zu registrieren.

Neue Einwohner haben es schwer sich hier einzuleben.

Sie wollen sich nicht mit den Fremden vergleichen und ebenfalls sich NICHT mit Wilhelm Busch identifizieren.

Noch heute legt man den Neuankömmlingen Knüppel in die Beine. Man macht es Ihnen nicht leicht sich „sofort“ einzugliedern. Fremde müssen sich über Jahrzehnte bewähren, daß sie das Recht haben hier zu leben.

Wenn man bestimmte Personen nicht wollte, so wurde Ihnen was angedichtet, ausgeschmückt. Das machte solange Runde, bis es alle glaubten oder Glauben wollten. Da war noch die Hexenverbrennung aktuell.

1658 fand die Letzte Hexenverbrennung statt.

Einst passierte es im November 1658, daß zwei Jungen im Dorf langeweile hatten. Eine höher gestellte Dame sah die Kinder und lud sie ein zum Pilze sammeln. Das war nichts ungewöhnliches. Die Kinder und Leute kannten sich untereinander. Die Frau war sehr klug und als sie dahingingen sahen sie alle die Nebel aufsteigen. Nebelschwaden hingen über den Feldern. Die kluge Frau erklärte den Kindern, daß der Nebel aus lauter kleinen einzelnen Wassertropfen bestanden. Die Kälte hielt die Tropfen ab, herunterzufallen. Sie gingen weiter und sammelten fleißig Pilze. Als sie zurück zum Haus kamen bot die nette Frau den Kinder was zu Essen an.

Sie backte den Kindern Pfannekuchen, die sie genüßlich verspeisten. Nur damals gab es Feuerstellen in den Wohnungen wo man die Flammen lodern sah, wenn sie gen Kamin knisterten. Die kluge Frau war fortchrittlich und besaß als erste einen Ofen mit Eisenringen, die man je nach belieben herausnehemn konnte. Die Pfanne wurde dementsprechen von unten beheizt, ringsherum jedoch konnte keine Flamme heraus. Die Kinder waren gesättigt und gingen rasch nach Hause. Zu Hause erzählten sie wo sie waren und daß die Frau das Wasser schweben lassen kann und ‚ohne‘ (sichtbares) Feuer Pfannekuchen backen konnte.

Die Elten und die Gemeinde klagte die Frau als Hexe an und sie kam ins Gefängnis ins Kloster bei Loccum. Vor ein paar Jahren fanden Verwandte durch Zufall die Akten über die Gerichtsverhandlung im Kloster Loccum, wo alles niedergeschrieben war. Als sie zur Hexe verbrannt werden sollten versuchten die Bewohner sie freizusprechen. Aller Einspruch nützte nichts. Der Fürst zu Schaumburg erlangte ebensowenig einen Erfolg als die Gemeinde. Sie wurde später dann als Hexe freigesprochen, sollte trotzdem hingerichtet werden. Zum Abschied schrieb sie zwei Briefe die man im Kloster fand: 1. Wie das Erbe aufgeteilt gehört und 2. Sollte der Henker sie nicht richtig treffen so verzeiht sie ihm schon vorher, daß er zweimal zuchlagen mußte.

Die Geschichte um Wilhelm Busch, Bolte und Oetker hatte auch was mit einem Bären zu tun. Ein Bärenfell vom British Columbia, östlich von Vancouver, wurde auf ein Indianerfell genäht und durfte durch den deutschen Zoll eingeführt werden.

Nun hängt er über den Eingang der Deele. Als Fürst zu Schaumburg-Lippe in Bolten’s  Deele zu Besuch war, hat der heutige Inhabe das Fürsten-Portal genannt.

Zwei blecherne Gesellen bzw. Ritterrüstungen halten Wache neben der Tür. Fürst zu Schaumburg ist der größte Arbeitgeber hier im Lande. Viele Ländereien gehören ihm.  Er war schon dreimal da mit seiner Hofkammer zum Essen.

Eine EU Kommision hatte Wandertag und hatte ebenfalls hier ein Essen gebucht, ohne zu Wissen welch historischen Boden sie betraten.  Viele Leute haben freiwillig beim Fürst zu Schaumburg Frondienst geleistet.

Wenn es Weidekriege gab, man Rinder gestohlen hatte, schickte der Fürst Lands-knechte die das gerichtlich regelten.

Noch heute wenn der Wirt ein Wildschwein braucht, ruft er dort an und bekommt zu einem günstigen Preis ein Wildschwein.  Der Fürst hat 4 Förstereien.

So wie die verrückte Lilie die eingeheiratet hat.

Es wurde viel untereinander eingeheiratet, so daß es leider noch heute dementsprechende Verwandte gibt. Bei den Oetkers und bei den Schaumburg’s.

Alljährlich findet ein großen Monachren-Treffen irgendwo statt. Da kommt auch Gloria von Thurn und Taxis z. B. und es gibt Erbstensuppe traditionsgemäß.

Einmal beim Rothschild fand wieder mal ein großes Monarchen-Treffen statt. Als Rothschild den Saal betrat standen alle erfürchtig auf, nur Fürst Schaumburg nicht. Man fragte ihn, warum er das nicht täte und er sagte: Ich bin er einzige der keine Schulen bei ihm hat.

In einem Bilderrahmen befindet ich der silberne Myrthen – Hochzeitskranz von Sophie Dorothe Bolte  vom 11. 4. 1890.

17.06.1951 bekam die Altsau Jolanthe den 1. Preis in Hebra. (laut Urkunde)

Gesucht werden Gegenstände aus diesem 1830  Jahrhundert.

So nach und nach kommen die Einwohner und bringen vereinzelt uralte Gegenstände die aus dem alten 19. Jahrhundert noch stammen.

 

Frage Wilhelm Busch verheiratet? Mit wem? Kinder?  Nachkommen heute?

Wie reiste er? Wie Goethe mit Kutsche oder zu Fuß?

Eltern?

 


1832: Goethe starb – 1832 Wilhelm Busch wurde geboren.

 

Goethe, Johann Wolfgang von, Dichter, *28. 8. 1749 Frankfurt a. M., †22. 3. 1832

Busch, Wilhelm, Maler, Graphiker u. Dichter, *15. 4. 1832 Wiedensahl, Hannover,

†9. 1. 1908

1832:

Ecuador: Klassizist. patriot. Oden schuf J. J. de Olmedo. Höhepunkt u. Abschluß der Romantik war J. León Mera (*1832, †1894)

Gegen die Diktatur in Ecuador kämpfte der Essayist J. Montalvo (*1832, †1889).

Jackson [!d)æks/n], Andrew, US-amerikanischer der 7. Präsident der USA (1832 wiedergewählt).

Balzac [-!zak], Honoré de, schrieb  „Oberst Chabert“ 1832;

Balzac [-!zak], Honoré de, schrieb die  „Tolldreisten Geschichten“ („Contes drôlatiques“ 1832–1837, dt. 1908)

Bazard [ba!zasr], Saint-Armand, französ.. Sozialist, *19. 9. 1791 Paris, †29. 7. 1832 Courtry;

Englische  Garten, der von Ludwig Sckell vollendet wurde (1804 –1832)

Fertiggestellt: der Park des  Fürsten Pückler in Muskau (1816–1832)

Frauenbewegung England 1832

Frauenbewegung Mary Smith focht ohne Erfolg das Reformgesetz von 1832 an.

Geijer Erik Gustaf, schwed. Schriftsteller „Geschichte des schwed. Volkes“ 1832–1836, dt. 1832–1836,

die Wahl Ottos I. zum König (1832).

griech. Malerei, Nikiphoros Lytras (*1832, †1904)

Großbritannien Wahlrechtsreform von 1832

Hambacher Fest, Massenkundgebung 1832 Repressionsmaßnahmen wie der Aufhebung der Presse- u. Versammlungsfreiheit am 28. 6. u. 5. 7. 1832.

Londoner Konferenz 1832

Schreyvogel, Joseph, österr. Schriftsteller, *27. 3. 1768 Wien, †28. 7. 1832 Wien;

Agendenstreit, erbitterten Streit in den preuß. Teilkirchen aus, der um 1832 durch das Zugeständnis eigener provinzialkirchl. Zusatzagenden beigelegt wurde

Alcott [!.slk/t], Louisa May, Tochter von `Amos B. Alcott, US-amerikan. Roman- u. Jugendschriftstellerin, *29. 11. 1832 Germantown bei Philadelphia, †6. 3. 1888 Boston

Aplanat [der; grch.], ein Doppelobjektiv, bei dem chromat. u. sphär. Seiten- u. Längenabweichungen korrigiert sind. Das A. wurde 1866 von Hugo Adolph Steinheil (*1832, †1893) erfunden.

Azoren 1832 nahm hier der Aufstand der Liberalen gegen die Herrschaft Dom Miguels seinen Ausgang.

Barker Charles Spackmann, engl. Orgelbauer, *10. 10. 1804 Bath, †26. 11. 1879 Maidstone; erfand 1832 den Barkerhebel, der die `Traktur der Orgel pneumatisch betätigt

 

Bartsch, Karl, Germanist u. Romanist, *25. 2. 1832 Sprottau, †19. 2. 1888 Heidelberg;  gab altdt. Dichtungen heraus, u. a. das Nibelungenlied, 3 Bde. 1870–1880.

Bentham [!b&nth/m], Jeremy, engl. Moral- u. Rechtsphilosoph, *15. 2. 1748 London, †6. 6. 1832

Komiker Karl Wilhelm Unzelmann (*1. 7. 1753 Braunschweig, †21. 4. 1832 Berlin),

Bildhauer Desiderius Lenz (*1832, †1928)

; 1832 von J. Biscoe entdeckt.

Bjørnson [!bjøsrns.n], Bjørnstjerne, norweg. Dichter, *8. 12. 1832 Kvikne in Österdalen, †26. 4. 1910 Paris;

Bonstetten, Karl Viktor von, schweizer. kulturpolit. Schriftsteller, *3. 9. 1745 Bern, †3. 2. 1832 Genf;

Carnot [kar!nos], Nicolas Léonard Sadi, Sohn von `Lazare Graf Carnot, französ.. Physiker, *1. 6. 1796 Paris, †24. 8. 1832 Paris; bestimmte den theoret. größtmöglichen Wirkungsgrad von Wärmekraftmaschinen; wichtiger Beitrag zum 2. Hauptsatz der Wärme.

Carroll [!kær/l], Lewis, eigentl. Charles Lutwidge Dodgson, engl. Schriftsteller u.  Porträt-Fotograf, *27. 1. 1832 Daresbury, Cheshire, †14. 1. 1898 Guildford;  schrieb gedankenvolle, heiter-skurrile Kunstmärchen („Alice's adventures in  wonderland“ 1865, dt. „Alice im Wunderland“ 1869; „Alice im Spiegelreich“ 1872,  dt. 1948) u. den Roman „Sylvie and Bruno“ 1889.

Champollion [(ãp.!li5], Jean François, französ.. Ägyptologe, *23. 12. 1790 Figeac, †4. 3. 1832 Paris; entzifferte die Hieroglyphen (1822) u. begründete die Ägyptologie.

 

Charrua [t(a!rua], 1830–1832 ausgerotteter Indianerstamm in Uruguay.

 

 

Oetker, August, Apotheker, *6. 1. 1862 Obernkirchen, †10. 1. 1918 Bielefeld; gründete 1891 die Dr. August Oetker Nährmittelfabrik GmbH, Bielefeld, zur Erzeugung von Backpulver, Puddingpulver, Backaromen, Kindernährmitteln u. a. Die O.-Gruppe umfaßt heute außer der Produktion von Nahrungsmitteln auch Brauereien, Reedereien, Banken u. Versicherungen. Die Vorfahren kommen ebenfalls aus Wiedensahl, wo Wilhelm Busch geboren ist. Witwe Bolte aus der Geschichte heißt Anna Maria Bolte und heiratete am 02.12.1732 Johann Jost Oetker. Sie lebten auf Hof Nr. 24.

Schopenhauer, Arthur, Sohn von `Johanna Schopenhauer, Philosoph, *22. 2. 1788 Danzig, †21. 9. 1860 Frankfurt a. M.;


18.Tag Bad Nenndorf                                                                    

 

Eine Reise in die Vergangenheit

Wollten wir erleben.

Wir fuhren nach Loccum, die waren nicht bereit.

So konnten wir das Kloster nicht sehen.

 

Weiter gings ich überraschte Anneliese.

Mit einer Fahrt nach Wiedensahl.

Tja sie glaubte mir nicht die Geschichte – diese,

Daß Wilhelm Busch hier geboren war.

 

Bolte’s Deele! Bolte - der Name war mir bekannt.

Aus Max und Moritz den Lausbubengeschichten.

Sie lebte tatsächlich so um 1732; als Witwe benannt.

Busch konnte über Anna Maria Bolte  lustiges Dichten.

 

Sie heiratete Johann Jost Oetker worauf.

Man  Sie nur noch die „Oetkersche“ nannte.

Die Brathähnchen wurden tatsächlich geklaut.

Wie Busch es seinerzeit bekannte.

 

Seine Nachfahren schwimmen in Pudding aus Kartoffelstärke.

Von der Zuckerrübe das Ergebnis ist der Vanille–Zucker.

Backpulver und sonstiges hergestellt in Oetker’s-Werke.

Zur Erholung fahren sie nach Wiedensahl zur Mutter.

 

Der Ur-Ur-Enkel Horst Bolte erneuerte 1970 den Hof.

Drei Steine im neuen Herd, gebaut mit leisen Schmerzen.

Weitere Gegenstände gibt es auf der Tenne, im Erdgeschoß.

Auf Bolte’s Deele schlagen neue Generation’s Herzen.

 

Wilhelm Busch war geboren im ereignisreichen Jahr.

1832 da geschah so viel

Als Goethe starb, kam „ER“  - , das ist doch klar.

Eine bewegte Zeit in Wiedensahl kam ins Spiel.

 

„Fliegende Blätter“ 1858 arbeitete er für die Zeitschrift.

Seine tonige Malweise wurde wenig beachet.

Er schwang mit Vorliebe als Graphiker den Zeichenstift.

So entstanden temperamentvollen Landschaften.

 

Up to deel“ rief  Wilhelm gut gelaunt.

Ab ging’s zu Selbstgebrauten und zu „Bolten’s – Deele“

Im Dorfe man über ihn raunt.

Es entwickelten sich Geschichten mit Parallele


 

Sein Augenmerk war auch auf Schreiben gerichtet.

„Julchen“, „Eduards Traum“ und „Zu guter Letzt“

„Die fromme Helene“ ebenso  selbstgedichtet.

In „Abenteuer eines Junggesellen“ er gerne petzt.

 

Dazu  Graphiken in schwungvoll-bewegtem Zeichenstil

Berühmt wurden Witwe Bolte und  Lehrer Lempe.

Seine Bilder erzählen so manches und sehr viel.

Tausend Gedanken bewegten sich  unter seiner Hut-Krempe.

 

Dazu unsere beliebten Zwei.

Immer zu Streichen aufgelegt.

Max und Moritz legten so manches Kuckucks-Ei.

Das Leben dieser Beiden war sehr bewegt.

 

Im Sommer ging er gerne auf Reisen.

Durch des  Schöpfer’s Natur  und Land.

Zurück, schrieb er auf,  seine Weisen.

Im Winter er sich im Dorfe Wiedensahl befand.

 

Aus Erzählungen kannte er so manche Dorfgeschichte.

Das wirkliche Hähnchen-Angeln aus dem Kamin.

Was geschah damals bei Ur-Großmutters Nichte?

Er zeichnete alles als Geschichte hin.

 

Dort  wurde er mit Argwohn betrachtet.

Auf  dem Rücken überkreuzt seine Hände, so ging er;

Durch das Dorf. Sein scharfer Blick  alles beachtet.

Was später er zu Papier gab, so manch Maleur.

 

Es half kein jammern, kein Händefalten.

Es half kein stiller Sehnsuchtsblick.

Es wurde in Wort und Schrift festgehalten.

Ging er zu seinem Schreibtisch zurück.

 

Der Bauer hatte verschlafen und rannte im Schlafgewand.

Schnell die Kühe zu melken, das war nur sein Sinn.

Das Gesicht unter der Zipfelmütze verschwand.

Für Busch war dies ein Gedanke, ein Zeichen-Gewinn.

 

„Aus dem norddeutschen Bauernleben“ zu erzählen.

Das war beliebt bei Wilhelm Busch.

Dabei nicht immer die richtigen Worte wählen.

Es nützte keine Warnung, kein Ducken und kein „Kusch“.


 

Für mich war das ein ereignisreiches Erlebnis.

Das ich nicht müssen möchte, ich habe viel dazugelernt.

Ob ich nomals hierher kommen werde, ist nicht gewiß.

Den München ist zu weit entfernt.

 

 

Bolten’s Deele 05726-1481

Imbiß + Restaurant + Cafe

Täglich geöffnet ab 11:00 Uhr

31719 Wiedensahl – Hauptstraße 79

 

 

Lottozahlen 4 11 15 26 33 40 z 30 s 0 6 728229

77  336939

Zar Peter besuchte 1716 Pyrmont

10.12.2000

Tanken 524 km 33,25 Liter getankt    33,25 : 524 =  6,35 Liter Verbrauch auf 100 km

13.12.2000

Tanken  525 km 34,25 Liter getankt   34,25 : 525 =  6,52 Liter Verbrauch auf 100 km

 

 

Max und Moritz am Fenster

Gedicht von © Brigitte Obermaier, München, 1994

 

Am Fenster Max und Moritz sitzen.

Beide überlegen und schwitzen.

Was könnte man hier tun?

Oder heute einfach mal ausruhen?

Dem Zeisig oder der Meise zusehen?

Sollte das wirklich gehen?

 

Im Hinterstübchen reift der Gedanke

Wir bringen das Häuschen zum schwanken.

Siehe die Katze schleicht ums Haus.

Die fängt heute Vögel, statt einer Maus.

Max und Moritz stellten hin einen Hocker.

Damit fängt die Katz die Vögel ganz locker.


Laudatio an Wilhelm Busch

Text und © Brigitte Obermaier, München, 09.12.2000

 

Von mir über mich.

Sprach Wilhelm Busch und meinte sich.

Kein Ding sieht so aus, meinte er wesentlich.

Am wenigsten des Menschen ICH.

 

Ein Mensch so edel - ist im Begriffe;

Dieser lederne Sack voller Pfiffe;

Kennt  Kapriolen und mancherlei Kniffe.

Hat meist alles im Griffe.

 

Will man über sich was erfahren kunstgerecht.

Von der zweifelhaften Dienerschaft so schlecht -

Dem Kopfe – erfährt man nie so recht -

Was passiert und wer ist hier der Knecht?

 

Kinderschar waren sie der Sieben.

Groß geschrieben das Familien-(Leben)-Lieben.

Sein Vater als arbeitsfroher Krämer, es wurde angeschrieben.

Seine fromme, stille Mutter hatte er  fleißig beschrieben.

 

Im Garten war das Gras so hoch.

Er durchstöberte es als Drei-Käse-Hoch.

Die Erbsenstauden noch höher, dennoch;

Erliebte das strohgedeckt Haus, den Brunnen, das Joch.

 

Ringsum als es still und dunkel war.

Stand er auf im Winter, zu früh das war klar.

Die pompejanisch geformte zinnerne Lampe leuchtete klar

Da war Wilhelm Busch  so cirka sieben Jahr.

 

Mit neun eine Reise so weit weg, war  nicht ganz leicht.

Oben die leuchtenden Sterne, Mutter war ganz bleich.

Knecht Heinrich zog den Wagen vorbei am Deich.

Er, Wilhelm, saß ganz oben und spukte in den Teich.

 

Die Wirtshäuser waren für sie tabu.

Ein wenig seitwärts wurde angehalten im nu.

Der Deckel der Ernährungskiepe blieb nicht zu.

Heraus kam ein geräucherter Schinken, das war der Clou.

 

Draußen vor dem Dorf rief Müller Sohn komm mit zum Bach.

Sie machten eine ‚Mudde‘ aus Erde und Wasser und danach.

Legten sie sich in die Sonne, bis sie inkrustiert und krach -

Wie Pasteten und spülten’s im Bach wieder ab, die Sach.

 

Mit dem Wirt  wurde er vertraulich und bekannt.

Bei ihm fand er einen dicken Notenband -

Der er durchgeklimperte und freireligiöse Schriften fand -

Die begierig Wilhelm zu verschlingen verstand.


 

Sein Wunsch war die aufnahmebereite Zauberei.

Anmutig fliegen und hupfen können und so nebenbei

Hoch in der Luft, von einem Baum zum anderen, wie Hexerei.

Und daß ‚sie‘ es ansähe die kunstvolle Gaukelei.

 

Als er neckte den Dorftrottel mit Geduld und Liebe.

Bekam er von seinem Oheim ein paar unwesentliche Hiebe.

Mit einem trockenen Georginenstengel, da rief  er Friede.

Doch im Gedanken er neue Neckereien schmiede.

 

Lag im Grase ein alter Bettelvogt.

Er hielt sein Mittagsschläfchen und schnarchte schon.

Zog er die Luft ein, Mund weit auf, das wars schon.

Krah und Püh wie ein sanfter Flötenton

 

Zu Lüethorst in die Pfarrei die Familie zog dort hinein.

Dreizehn war Wilhelm, der Bach murmelte tagaus tagein.

In die Unterrichtstunden schlich sich nun die Metrik ein.

Heimische und fremde Dichter wurden gelesen im Reim.

 

Gegenüber die  Schaubühne des ehelichen Zwistes, es war erlesen.

Sie schwang triumphiertend den Reiserbesen.

Unten im Bach konnte man ihn auflesen.

Die herausgestreckte Zunge war seine Waffe gewesen.

 

Mit sechzehn ausgerüstet mit einem Sonett, das lange warten.

Mit ungefähren Kenntnissen der vier Grundrechnungsarten.

Erhielt er Einlaß zur polytechnischen Schule und dessen Garten

Seine erste Uhrzeit nach Kartoffelsystem war zu erwarten

 

In der Wachstube erlernte er des Rauchen’s  Recht.

Wurde des Biertrinkens lahmer Knecht.

Märzerrungenschaften kosteten ihm so manche Zech‘.

Bei beiden hatte er durch das ‚junge‘ Alter Pech.

 

Nach Düsseldorf verwies ein Maler ihn.

Die Erstürmung einer Burg das war der Beginn.

Just zum Frühlingsfeste ging er liebend gerne hin.

Vom Maiwein begeistert, da stand ihm der Sinn.

 

Antwerpen war der nächste Schritt.

Die Muttersprache der Kunst zu erlernen war er fit.

Rubens, Brouwer, Teniers, Frans Hals noch mehr Verschnitt.

Die göttliche Leichtigkeit der Darstellung nahm er mit.

 

Er kam zurück, Heimweh-Schmerzen ihn quälten.

Was damals die Leute ut oler welt erzählten.

Suchte er sich fleißig zu merken und sie fällten.

Das Urteil über ihn und der unbekannten Welten.

 

 

 

 


 

1. Gäste-Busch Buch –

 

Innendeckel

Sag mir, wie wäre es, wen du lenkst -

Und du deine Gedanken zusammensuchst -

Ein  paar Worte dem Hausherrn schenkst.

Verewigst Dich  in diesem Gäste-Buch

 

Eintrag ins

 

1. Gästebusch Buch 9.12.2000

Lustig sieht sie aus die Witwe Bolte

Bittet alle Leute kommt ins Haus.

Ihr Herz war offen und einladen wollte

Sie alle, ob Jung ob Alt, ob Katz oder Maus.

Das Essen frisch gekocht auf den Tisch.

Den Hunger müßt Ihr mitbringen.

Mal Braten, Gemüse oder Fisch.

Anschließend wollen wir fröhlich sein und singen.

 

1.      Gäste-Busch Buch –

 

Außen-Deckel

Und ist zu Ende dieses Gäste-Busch

So suche nicht das Weite –

Gedanken weiter sammeln und sich

Eintragen im Gäste-Busch dem Zweiten.

 

 

Laudatio an Wilhelm Busch

© Brigitte Obermaier, Anno 2000 aus München,

VON DIR ÜBER MICH

SPRACH WILHELM BUSCH UND MEINTE SICH

KEIN DING SIEHT SO AUS MEINTE ER WESENTLICH

AM WENIGSTEN DES MENSCHEN ICH

 

 

 

Celle, Kreisstadt in Niedersachsen, an der Aller, nordöstlich von Hannover, im S der Lüneburger Heide, 73000 Ew. (1993); Bundeswehrstandort; Schloß der ehem. Herzöge von Braunschweig-Lüneburg bzw. C. (14. Jh. bis 1705) mit Kapelle u. Barock-Theater, Stadtkirche, Renaissance-Rathaus mit klassizist. Fassade, Fachwerkhäuser; Bundesforschungsanstalt für Kleintierzucht; Landgestüt; vielseitige Industrie: Funk- u. Fernsehgeräte, Dauergebäck, Papier, Farben, Leder, Maschinen, Eisen, Kunststoffe u. a.; Orchideenzucht; in der Umgebung Erdöl-, Kali- u. Steinsalzlager mit verarbeitender Industrie. – Erste urkundl. Erwähnung 990 als Burgsitz, Stadtrecht 1301, 1378–1705 Residenz des Fürstentums Lüneburg, 1866 preußisch.

 

19. Tag Bad Nenndorf – Celle                                                         

 

Das Wetter ist wunderschön am Morgen.

Wir wollen nach Celle fahren.

Dort vertuschen wir die Sorgen.

Historisches kann man da erfahren.

 

Ruhig ist es auf den Straßen.

Der Weg führt uns nach Norden.

Über Autobahnen und Landstraßen.

Gute Laune brauchen wir nicht borgen.

 

Die Verkehrszeichen schicken uns verkehrt.

Wer hat die dort hingestellt?

Sie sind nicht sehenswert.

Wir haben den richtigen Weg gewählt.


 

650 Häuser unter Denkmal stehen.

Glorreich  herausgeputzt das Schöne.

Wir wollen den Weihnachtsmarkt sehen.

Es klingen weihnachtliche Töne.

 

Wir essen Champion serviert in Pappe.

Es gibt Lichterketten und Kugeln für den Baum.

Krippen mit Figuren, Türen und Klappe.

Nur Schnee ist Mangelware, er bleibt ein Traum.

 

Im Museum besuchen wir den Nikolaus.

Der Bastelmarkt zeigt des Künstlers Stärke.

Eingerichte Stuben wie damals im Bauern-Haus.

Glasbläser und Scherenschnitt-Werke.

 

Nachmittags war ich dann k. o.

Ich verschlief so manche Stund.

Abends war ich wieder froh.

Wir wollten einfach mal nichts tun.

 

 

20.Tag Bad Nenndorf – BEA                                                     

 

Moorpackungen und Turnen im Kellerraum.

Viel zu viele lagen auf den Matten.

Wir gackerten alle, für den Therapeuten ein Grau’n.

Einzeltherapie wäre besser für die Nimmersatten.

 

Der Himmel war behangen, leicht bedeckt.

Besuchte die seltenen Tiere die es dort gibt.

Suchte den Krater, der im Wald versteckt.

Habe mich in den Bea verliebt.

 

Oh, er kann sprechen: „Kannst Du spanisch?“

„Gib Küsschen“ sagte er ganz ungeniert.

Einen unausprechlichen Satz in Türkisch.

Pfia Gott habe ich mit ihm ausprobiert.

 

 

21.Tag Bad Nenndorf –Basteln                                                        

 

Sonja Wehrhan die Leitung der Gruppe.

Bastelte allerhand mit den Patientinnen.

Dazu gab es Kaffee und Kuchen, keine Suppe.

Die vielen Ideen lassen uns gewinnen.


 

Man, Frau nähte Bären – war dabei.

Puppen mit schönen Kleidchen und Gesicht.

Serviettentechnik war der Letzte Schrei.

Den Männern lag das Basteln nicht.

 

Schöne Sachen in Artischocken-Technik.

Gebundene Kränze für jeden Zweck.

Auf Lager hatte sie so manchen Trick.

Ich habe den Schleifen-Engel (Am 28.11.2000) entdeckt.

 

Ja - Ich habe einen Schleifen-Engel erfunden.

Beliebt ist dieser, er macht seine Runden.

Der eine probiert sich selber daran.

Der Andere kauft ihn fertig dann.

 

Mariechen, Käthie und Hildegard haben geschwitzt.–

Zeigten Sonja was im Leben bindet.

Wie man hervorragend zusammensitzt.

Ein Nachmittag der das Angenehme verbindet.

 

Die Zeit vergeht viel zu schnell.

Man lernte sich ausgiebig kennen.

Vielleicht sieht man sich wieder – eventuell.

Leider müssen wir uns wieder trennen.

 

Bad Nenndorf und Rodenberg hatte für mich einen Sinn.

Ich komm aus München im schönen Bayerland.

Der Weg führte mich zur Kur dorthin.

Eine neue Freundschaft reichte uns die Hand.

 

 

 

22.Tag Bad Nenndorf – Ende der Kur und Abreise                             

Zu Ende war die Kur –

Zu Ende – die Zeit vorbei mit gebrause.

Zu Ende die strapaziöse Prozedur.

Heute geht es wieder nach Hause.

 

Die Autobahn die lud mich ein.

Lange Strecken abzufahren.

Mehrere Pausen mussten sein.

Ich musste mit Kräften sparen.

 


 

Um vier gings los, vorher die Rechnung bezahlt.

Die Patienten schliefen fest und tief.

In Nürnberg machte ich halt.

Der Christkindlmarkt lockte mich.

 

Während der Fahrt gingen meine Gedanken zur Kur.

Ich habe mir ein Buch zugelegt.

Ich zeichnete verschiedene vom Personal nur.

Mein Tagebuch habe ich täglich gepflegt.

 

Krankheit bekämpfen –

Gesundheit pflegen –

Schmerzen dämpfen –

Die Kur soll anregen –

 

So schrieb ich mit zarten Worten.

Klebte die Landkarten ein.

Besuchte so verschiedene Orte.

Zeichnungen kamen mit hinein.

 

Basteln mit Serviettentechnik bei Sonja Wehrhahn.

Linoldruck erstellt auf meinem Zimmer.

An oberster Stelle stand der Kurplan.

Schön wars, hierher komme ich immer.

 

Den Gottesdienst habe ich besucht im Haus.

Freundschaftsbänder habe ich geknüpft.

Mein Teddy im Linoldruck, kam fein heraus.

Gelernt habe ich so manches Kur-Plan-Stück.

 

Der Speiseplan darüber will ich nicht mehr sprechen.

Vorträge gab es genug.

Das Spazierengehen oder Laufen hier konnte ich  vergessen.

Wilhelm busch trieb so manchen Humbug.

 

Weihnachtsmärkte und Windmühlen sich drehen.

Nikolaus und der Shantychor.

Wie schnell konnte die Zeit vergehen.

Beeindruckend der Bad-Nenndorfer-Männerchor.

 

Ausstellung im Bürgerhaus.

Einen Friesischen Lichterbaum kaufe ich mir.

Ein Künstler stellt seine Plastiken aus.

Eine Rose im Linoldruck – avec mit Pläsier.

 

München ich komme sagte ich somit.

Der Ehemann war nicht allein.

Balu, Heinz und die Mutter warteten mit.

Ich freu mich auf Daheim.

 

 

Nachwort

 

Nur die Schmerzen – die sind geblieben.                                 

Nachwort Bad Nenndorf Kur

 

Der Tag plätschert dahin.

Die Weihnachts-Stimmung fehlt mir.

Arbeiten liegt mir noch nicht im Sinn.

Doch dekorieren tu ich die Wohnung hier.

 

Heinz hat einen Toshiba Laptop gekauft.

Er gibt ihn mir zum Ausprobieren.

Er hätte sich nur damit die Haare gerauft.

Test vorbei – ein paar Fehler existieren.

 

Der Maus ihr Ball ist kaputt.

Das CD Rom Laufwerk kommt nicht heraus.

Krempel – Hochwertig oder Schutt.

Mir bleibt nichts übrig als der Umtausch.

 

Es vergeht so ein Tag nach dem Andern.

Ein paar Tage bin ich von der Kur zurück.

Vorbei ist es mit dem Wandern.

Vor Schmerzen werde ich ganz verrückt.

 

Es lässt sich nicht aus, ich kann nur klagen.

Es hiess: Die Kur sollte allen was bringen.

Nur ich kann es nicht wagen zu sagen.

Die Kur konnte  mir zu wenig bringen.

 

Der Rücken ist krumm, es zieht im Herzen.

Die Fußsohlen brennen o graus.

Der Hals ist voll schmerzen.

Ich fahr aus der Haut heraus.

 

So beende ich das Jahr zweitausend.

Arbeitsfähig wurde ich geschrieben.

Alles Vergangenheit – vorbei sausend.

Nur die Schmerzen – die sind geblieben.


 

 

 

Schneewalzer   - Text

 

Wenn im Frühling Blumen blühn;

Und die Bäume werden grün.

Wenn die Drossel singt im Wald.

Wenn dem Jägers Horn erschallt.

Wenn die Sommersonne glüht.

Wenn im Feld der Mohn erblüht.

Wenn wir durch die Felder ziehn so gelb.

Ach wie schön ist doch die Welt.

 

Den Schnee- Schnee- Schnee- Schneewalzer tanzten wir –

Du mit mir – ich mit Dir –

Denn seit dieser Zeit, da gehöre ich immer Dir.

 

Wenn das Herzbstlaub langsam fällt.

Und der Winter Einzug hält.

Kommt für uns die schönste Zeit.

Ja so ist es auch noch Heut.

Denn der Winter damals war;

Für uns zwei so wunderbar.

Ja du weißt es ist kein Scherz.

Der Schneewalzer der braucht Herz.

 

Den Schnee- Schnee- Schnee- Schneewalzer tanzten wir –

Du mit mir – ich mit Dir –

Denn seit dieser Zeit, da gehöre ich immer Dir.

 

Zurück   Mich   Zitat   001   002 003   004  005 006  007 008 009 010 011 012 014 015 016  017

 

 



Datenschutzerklärung
Eigene Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!